Tipp 1: Inhaltsstoffe überfliegen
Als vor knapp 10 Jahren Aluminium in Deos in der Kritik stand, kam ich das erste Mal mit diesem Thema in Berührung. Trotzdem benutzte ich anderthalb Jahre zu Beginn meiner Ausbildung herkömmliche Kosmetik und hatte damals, wie ich gern sage, einen halben Drogeriemarkt zu Hause. Bis ich anfing, mich für einen gesunden Lebensstil zu interessieren und hinterfragte, was eigentlich alles in meinem Puder, meiner Wimperntusche und meinen Augenbrauen- und Lippenstiften enthalten war. Eine Internetrecherche brachte, wie ich gehofft hatte, leider keine Erleichterung, sondern unschöne mögliche Begleiterscheinungen, die enthaltene Inhaltsstoffe zutage fördern können ans Licht. Trotzdem fiel es mir das erste halbe Jahr sehr schwer, meine lieb gewonnenen kommerziellen Produkte gegen Naturkosmetik auszutauschen. Das änderte sich erst vollständig, als es mir gesundheitlich nicht mehr gut ging, in solchen Phasen fange ich viel an zu hinterfragen und finde die restliche Motivation etwas zu ändern.
Mittlerweile beschäftige ich mich seit mehr als zwei Jahren mit konventionellen Inhaltsstoffen in Pflege- und Kosmetikprodukten und deren Wirkung auf unseren Organismus und achte auch beim Einkaufen auf bedenkliche Inhaltsstoffe wie Aluminium, Paraffine oder Carbomer. Der Übersichtlichkeit halber nenne ich nur einige.
Hinweis: Du möchtest Dich näher mit solchen Inhaltsstoffen auseinandersetzen? Eine Liste, die ich ausgedruckt nutze und an der ich mich gern orientiere, verlinke ich hier: Liste_gefaehrliche_Inhaltsstoffe_kurz.pdf (inhaltsstoffe-kosmetik.info)
Tipp 2: Regionalität und Herkunft prüfen
Oft findet sich auf den jeweiligen Produkten die Kontaktdaten und ein Vermerk wo das Produkt gefertigt wurde. Daran orientiere ich mich beim Einkaufen gern und bevorzuge regionale Produkte aus Deutschland. So werden auch unnötige Transportwege und CO2-Emissionen vermieden. Bei Kosmetik meide ich größtenteils importierte Bestandteile wie Palmöl.
Tipp 3: Siegel und Zertifikate zur groben Orientierung nutzen
Ich esse auch gern mal Physalis oder Sternfrucht, da diese aber zumeist importiert werden müssen, achte ich hier gern auf Fairtrade-Siegel. Bei heimischen Obst-, Gemüse- und Getreidesorten kann zusätzlich auf das Demeter-Siegel geachtet werden und bei Pflege- und Kosmetikprodukten achte ich gern zusätzlich mit auf das Peta-Logo „Cruelty free and Vegan“ oder auf den separaten Hinweis vegan. Da die Firmen für die Benutzung einiger Logos eine gewisse Pauschale an die zur Verfügung stellenden Unternehmen und Hilfsorganisationen verrichten müssen, empfehle ich, Siegel und Zertifikate nicht zur Hauptorientirung zu nutzen, da viele Firmen diese Richtlinien erfüllen, aber das Geld für das Siegel oder die Überprüfung der Anforderungen gern in andere Projekte innerhalb der Firma stecken.
Tipp 4: Firmenzugehörigkeit ausschließen bzw. überprüfen
Ich erinnere mich noch gut, als vor acht Jahren ein neuer Smoothie auf den Markt kam und mit natürlichen Inhaltsstoffen und Regionalität warb. Sodass ich den Anschein bekam, regionale Bauern mit meinem Kauf zu unterstützen. Zu der Zeit war ich noch in der Oberschule und wollte dieses Produkt als Positivbeispiel in meinen Ethikvortrag einbauen. Ich recherchierte über die „eigenständige“ Firma und landete bei einem Weltkonzern. Nicht nur meine Ethiklehrerin war über das Ergebnis mehr als überrascht und kopierte sich meine Rechercheergebnisse ab …
Um das zu vermeiden, lohnt sich ein separater Blick auf die Firmenangaben. Firmenzugehörigkeit zu Weltkonzernen ist immer noch ein aktuelles Thema gerade unter neuen Produkten. Da erfolgreiche Weltkonzerne einfach leichter neue Firmen gründen können und somit auch oft probieren, auf den nachhaltigen und natürlichen Zug aufzuspringen. Weil das manchmal die erfolgreichen Produkte nicht ermöglichen oder die Umsetzung in diesen Bereichen soweit möglich schon realisiert wurde. Erst kürzlich wollte meine Schwester ein festes Shampoo testen, was eine Avocado auf der Umverpackung hatte und neu in den Läden war und den Anschein erweckte, einer eigenständigen Firma zu gehören. Ein Blick auf die Kontaktangaben offenbarten das dahinter ein großer Konzern für bekannte Waschmittelprodukte steht.
Mir persönlich ist es wichtig, regionale Unternehmen und neue „grüne“ Start-ups mit meinem Produkterwerb zu unterstützen und somit auch ein Stück Abwechslung und Vielfalt bei nachhaltigen und natürlichen Produkten zu ermöglichen.
Tipp 5: Recycelte Umverpackung bevorzugen
Schockierende Bilder mit Meerestieren, die durch Plastiknetze, -ringe oder -deckel eingeschränkt sind, haben mich nachhaltig zum Umdenken gebracht. Aus diesem Grund bin ich in immer mehr Bereichen auf Produkte mit alternativen Verpackungsmaterialien umgestiegen. Mittlerweile steigen viele Firmen auf recyceltes Plastik um das in Dritten Welt-Ländern aufgesammelt wird, somit wird vor Ort die regelrechte Plastikflut etwas eingedämmt, diese Plastik wird aus diesem Grund als Ocean-Waste Plastik deklariert. Weitere Alternativen bieten recycelte Pappkartons, Papier mit Grasanteil, Bienenwachstücher, Bambusfasern, gereinigte Zementsäcke oder Mais- und Zuckerrohr-Mischungen, die weiter verarbeitet werden. Ich finde es schön, wie viele Möglichkeiten es mittlerweile gibt für alternative Verpackungen. Auch privat kann man in diesem Bereich kreativ werden. Ich benutze z. B. leere Müslipapiertüten zur Sammlung von Restmüll in der Küche.
Tipp 6: Apps zu Hilfe nehmen
Gerade am Anfang haben mich Apps bei der Auswahl von natürlichen Produkten unterstützt. Oft kommt es vor, dass viele Produkte oder unterschiedliche Varianten von einem Produkt noch nicht gelistet sind, hier eignet es sich nur bei sehr gängigen Produkten. Aber oft besteht die Möglichkeit, einzelne Inhaltsstoffe nachzuschlagen und zu diesen kurze übersichtliche Informationen zu erhalten.
Hinweis: Codecheck: EAN/Strichcode-Suche für Produkte | CODECHECK.INFO
Tipp 7: Qualität hat ihren Preis
Ich erwische mich selbst manchmal dabei, wie ich günstige Produkte mit teuren Vergleiche und die Letzteren dann als „überteuert“ wahrnehme. Was leider so gar nicht stimmt. Diese Wahrnehmung habe ich erst durch „Billigpreise“ bekommen. Ein T-Shirt für 3 € oder Küchenstühle für 8 € erscheinen wie ein Schnäppchen gegen ein T-Shirt für 25 € oder Küchenstühle für 120 €. Doch was hier oft übersehen wird: Wie sollen diese „Schnäppchen“ den Lebensunterhalt von Arbeitern die, diese Produkte fertigen, unterhalten? Warum sollten qualitative Stoffe verwendet werden wenn, das Unternehmen Gewinn mit diesen Produkten erzielen möchte und dabei auf Masse setzt?
Meist arbeiten die Angestellten in Dritte Welt-Ländern für einen Hungerlohn und in der Produktion werden meist billig zu beschaffende Stoffe verwendet, die ungesunde oder giftige Bestandteile für uns Menschen enthalten. Die Qualität lässt meist sehr zu wünschen übrig und die Produkte sind dadurch meist nicht besonders langlebig und werden entsorgt. In der Folge müssen Neuanschaffungen verfrüht getätigt werden und das wiederum belastet wider unnötig die Umwelt, genau wie der Herstellungsprozess. Aus diesen Gründen meide ich Billigkaufhausketten oder -läden größtenteils und plane bei meinen Einkäufen einen höheren Produktpreis ein.
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